Nachdem die CDU-Fraktion im Landtag im August ihr Papier „Qualitätsoffensive Gymnasium“ vorgestellt hatte, hat die Diskussion über das Profil dieser Schulform wieder Fahrt aufgenommen. Kurz darauf hatte der Saarländische Philologenverband (SPhV) mit einem eigenen Konzept, dem „Gymnasium Plus“, nachgelegt. In welche Richtung soll es gehen? Am Dienstagabend diskutierten die CDU-Abgeordneten Frank Wagner und Jutta Schmitt-Lang rund zweieinhalb Stunden mit Verbandsvertretern. Geladen waren Katja Oltmanns, Vorsitzende der Landeselternvertretung Gymnasien, Marcus Hahn, Vorsitzender des SPhV, Landesschülersprecher Lennart-Elias Seimetz und Wolfram Peters, Vorsitzender der Vereinigung der Oberstudiendirektoren im Saarland. Fünf ihrer Meinung nach wichtige Bausteine kamen zur Sprache, die die Qualität an Gymnasien verbessern sollen.

Ziele Am Ende der gymnasialen Schulzeit sollen die Schüler eine Studierfähigkeit besitzen, die auch diesen Namen verdient. In diesem Punkt sind sich alle einig. Es soll nicht nur eine Berechtigung sein, sondern eine „vertiefte Allgemeinbildung mit fachlicher Ausprägung“, sagte Peters. Breit aufgestellt, was die Fächer betrifft, und mehr Zeit für die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler, forderte Oltmanns. Für den Philologenverband stehen Mehrsprachigkeit und ein Informatikunterricht bereits ab Klasse 5 auf der Liste, erklärte Hahn. Landesschülersprecher Seimetz wünscht sich mehr Medienkompetenz und Praxisnähe, etwa in Form von Projekttagen.

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Inhaltliche Schwerpunkte In welchem Alter sollten die Schüler in welchen Fächern unterrichtet werden? Diese Frage stellt sich die Landeselternvertretung und mahnt, dass man „das entwicklungsbasierte Lernen nicht aus den Augen verlieren darf“, sagte Oltmanns. Wagner verwies auf die Bedeutung der Digitalisierung, während Peters betonte, dass Informatik nicht darüber hinwegtäuschen dürfe, dass man die Schüler auch im Umgang mit den Geräten und den Medien schulen müsse. „Sprachen lernen allein reicht nicht aus“, sagte Hahn. Es gehe vielmehr um ein „zivilisiertes Miteinander über Sprach- und Kulturgrenzen hinaus“. Für Schmitt-Lang ist eine Kernkompetenz die Fähigkeit, klar Meinungen zu formulieren.

Schulzeit Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) im Saarland? Vor allem der Punkt Schulzeit prägt seit Wochen die Debatte. Alle Podiumsteilnehmer betonten jedoch, dass davor die inhaltliche Ausrichtung stehen müsse. „Klares Profil, klare Konzepte“, lautete der Tenor. Das brauche auch mehr Ressourcen – womöglich auch mehr Zeit. Ein zusätzliches Lernjahr scheint unumgänglich. SPhV-Chef Hahn zumindest ist davon überzeugt. Eine Umfrage unter Schulleitern habe ergeben, dass die Tendenz „eher zu G9 geht, wenn auch nicht flächendeckend“, sagte Peters. Er selbst würde sich ein Jahr mehr Schulzeit wünschen. Innerhalb der Schülerschaft gebe es eine große Meinungsvielfalt, sagte Seimetz. Seine größte Sorge: Einfach zu G9 zurückzukehren berge die Gefahr, dass es dann keinen Unterschied mehr zu den Gemeinschaftsschulen gebe, wo ein Abitur nach neun Jahren schon möglich ist. „Daher mein Appell: zuerst eine klare Profilschärfung des Gymnasiums.“

Zugangsvoraussetzungen Wer sollte überhaupt ein Gymnasium besuchen? „Es ist wichtig, den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium neu zu denken“, sagte Wagner. Gleichzeitig müsse man die Gemeinschaftsschulen und die beruflichen Oberstufengymnasien weiter stärken. Die Schulformen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Mehr Beratung, die zeigt, wie durchlässig das saarländische Bildungssystem sei. Es bedarf allerdings auch eines neuen Testverfahrens. „Bei Grenzfällen, wenn die pädagogische Beurteilung nicht ernst genommen wird.“ Klar machen, welche Anforderungen ein Gymnasium stellt – dadurch werde die Entscheidung einfacher, sagte Hahn. Neben der Beratung der Grundschule müsse auch das Gymnasium breit informieren. Eine „qualifizierte Beratung“ sei unumgänglich, sagte Peters. Einen punktuellen Test lehnt er hingegen ab. Eine Empfehlung für das Gymnasium dürfe nicht allein auf Noten basieren, betonte Seimetz. Auch die Pädagogik und die soziale Komponente müssten eine Rolle spielen. Eine Elternumfrage der Landeselternvertretung im November vergangenen Jahres hat ergeben, dass zwei Drittel der Eltern sich einen Test wünschen, sollte es Abweichungen bei der Einschätzung geben. „Ich gebe aber zu bedenken: Das sind Eltern, deren Kinder bereits auf dem Gymnasium sind. Aber wir sehen auch, dass einige Schüler überfordert sind“, sagte Oltmanns.

Betreuung Eine gebundene Ganztagsbetreuung an Gymnasien lehnen alle Podiumsteilnehmer ab. Sie bevorzugen ein freiwilliges Angebot, das flexibel in Anspruch genommen werden könne. „Für eine selbstbestimmte Freizeit“, sagte Hahn.

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